Zoltan Tildy

Politiker, fr. Staatspräsident, Ministerpräsident 1945-1946

* 1889

† 1961

Wirken

Zoltan Tildy wurde im Jahre 1889 geboren. Er studierte Theologie, Staats- und Sozialwissenschaften und wirkte dann längere Zeit als calvinistischer Pfarrer in Szentes.

Er schloß sich politisch der Partei der Kleinen Landwirte bei ihrer Gründung an, trennte sich von dieser jedoch im Jahre 1930, als sie mit dem späteren Reichsverweser Horthy paktierte und gründete zusammen mit Bajczs Zsilinsky eine eigene "Unabhängige Kleinlandwirtepartei". Im Jahre 1936 wurde er in das Unterhaus des ungarischen Parlaments gewählt und stimmte im Jahre 1941 gegen den Krieg mit der Sowjetunion. In den folgenden Jahren stand er an führender Stelle in der ungarischen Widerstandsbewegung und im Kampf gegen die deutsche Besetzung Ungarns. Nach der Eroberung Budapests durch die Sowjetstreitkräfte übernahm er das Präsidium des Nationalkomitees. Als im Nov. 1945 die ersten Wahlen nach Kriegsende abgehalten wurden, erzielte T's Partei 57% der Stimmen, die Kommunisten dagegen nur 17%. Daraufhin bildete T. die erste Koalitionsregierung aus Kommunisten, Sozialdemokraten, Nationaler Bauernpartei und der Partei der Kleinen Landwirte. Am 1. Febr. 1946 wählte das ungarische Parlament T. durch Zuruf zum ersten Präsidenten der ungarischen Republik. Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde der bisherige Sprecher der Nationalversammlung Ferenc Nagy.

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